Specialized Tero X 4.0 im Test: Das perfekte E-Bike Fully für den Alltag? (2024)

Als erster Hersteller überhaupt präsentiert Specialized mit dem Turbo Tero X ein Fully, das speziell für den Einsatzzweck als SUV entwickelt wurde. Im Vergleich mit den meisten anderen SUVs, die oft bestehende Mountainbikes mit Schutzblechen und Gepäckträger sind, bringt das dem Tero X einige eigenständige Vorteile. So findet die Geometrie einen Mittelweg zwischen Trekking- und Mountainbike, der Hinterbau mit nur einem Gelenk dürfte im Dauereinsatz besonders wartungsarm sein. Der Rahmen bietet außerdem einen besonders tiefen Einstieg, Platz für gute Schutzbleche und Reifen in standesgemäßer Breite. Wer mit viel Gepäck fährt, freut sich über die hohe Gewichtszulassung und eine Anhängerfreigabe - beides bei klassischen E-Mountainbikes eine Seltenheit.

Specialized Tero X 4.0 im Test: Das perfekte E-Bike Fully für den Alltag? (1)Foto: Josh WelzGiant Stance E+ oder Specialized Tero X: Welches SUV für unter 4500 Euro der beste Allrounder ist, haben wir ausführlich getestet.

Die Fakten zum Specialized Turbo Tero X

  • Motor: Specialized 2.0 E, 50 Nm max. Drehmoment
  • Akku: 530 Wh (entnehmbar)
  • Reichhöhe: 1223 (+31) Höhenmeter bei 12,1 km/h
  • Rahmenmaterial: Aluminium
  • Federweg: 130 / 120 Millimeter
  • Laufradgröße: 29 / 27,5 Zoll (Mullet)
  • Rahmengrößen: S, M, L, XL
  • Preis: 4200 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht: 26,56 kg (Testbike in Größe L, EMTB-Messung)
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 161,5 kg

Nur 50 Newtonmeter: Der E-Antrieb des Tero X 4.0

Als Einstiegsmodell muss das Tero X 4.0 mit 530 Wattstunden im Akku auskommen. Die Motor-Hardware kommt wie bei Specialized gewohnt von Brose. Allerdings bietet der Specialized 2.0 E im Tero X nur 50 statt den 90 Newtonmetern, die man sonst von Specializeds 2.0 Antrieb kennt. Wer mehr Leistung will, muss auf die beiden teureren Modelle des Tero X mit 70 beziehungsweise 90 Newtonmetern ausweichen.

Die gute Nachricht: Trotz nur 50 Newtonmetern fühlt sich der Specialized-Antrieb keineswegs kraftlos an. Gerade im Alltag reicht die Leistung völlig aus, um auch gewöhnliche Anstiege mit Gepäck ganz locker zu bewältigen. Erst bei echten Steilstücken oder in bergigem Gelände mit Steigungen über 15 Prozent macht sich das geringere Drehmoment bemerkbar. Das Bedienteil, das zentrale Display und die App sind sehr gelungen und bieten zahlreichen Informationen und Einstellmöglichkeiten. So kann man unter anderem über die App auch den Motor sperren. Wird das Rad dann bewegt, ertönt ein Alarm-Ton. Das soll Langfinger abschrecken.

Verlagssonderveröffentlichung

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Foto: Josh Welz

Die Geometrie

Dank hohem Stack und hohem co*ckpit sitzt man aufrecht auf dem Tero X, der Lenkwinkel ist nicht ganz so flach wie bei klassischen Mountainbikes. Dadurch wird das Handling insgesamt nicht zu träge. Durch den langen Radstand und einen erstaunlich langen Reach fehlt es dem Tero X dennoch nicht an Laufruhe. Trekking-Biker dürften sich hier auf Anhieb wohlfühlen, für Mountainbiker bedeutet die hohe Front aber eine gewisse Umgewöhnung. Die Sitzposition fällt für ein komfortables Touren-Bike erstaunlich gestreckt aus. Der Rahmen ist insgesamt eher lang, bei super kurzem Sitzrohr. Das schafft Platz für eine lange Teleskopstütze, die serienmäßig auch verbaut wird.

EMTB-Messwerte im Überblick (Rahmengröße L)

  • Sitzrohrlänge: 418 mm
  • Radstand: 1268 mm
  • Reach: 478 mm
  • Stack: 652 mm
  • Lenkwinkel: 65,7°
  • Sitzwinkel: 75,7°
  • Kettenstrebenlänge: 460 mm

Die Ausstattung des Specialized Turbo Tero X 4.0

Mit 4200 Euro ist das von uns getestete Einstiegsmodell Tero X 4.0 recht günstig, muss dafür aber Abstriche bei Motor und Akku hinnehmen. Dafür investiert Specialized in eine gute Lichtanlage, funktionale Ausstattung und eine lange Teleskopstütze. Geschaltet wird zwölffach mit Srams Einsteigergruppe SX Eagle, gebremst mit relativ kräftigen G2 RE Stoppern. Das Rockshox-Fahrwerk arbeitet sensibel, die Specialized Ground Control Reifen in 2,3 Zoll Breite bieten guten Grip und anständige Eigendämpfung, etwa auf dem Niveau eines Maxxis Rekon oder Schwalbe Nobby Nic.

>> Hochwertiger geht’s übrigens bei den beiden anderen Tero-X-Modellen zu, die wir in der Neuvorstellung des Bikes ausführlicher gezeigt haben <<

Etwas ungewöhnlich: Specialized entscheidet sich beim Tero X für eine Gepäckträger-Lösung ohne Plattform. Das Gepäck muss also in Packtaschen untergebracht werden. 20 Kilo soll der Träger maximal schaffen, das Heck fängt aber schon an, sich bei einer einsteigen Beladung ab sechs Kilo etwas zu verwinden.

  • Gabel / Dämpfer: Rockshox Recon Silver / Deluxe Select
  • Schaltung: Sram SX Eagle, 12fach
  • Bremsen: Sram G2 RE, 200/180 mm
  • Laufräder: Roval Traverse 30 mm
  • Reifen: Specialized Ground Control Grid T7, 29 x 2,3" /27,5 x 2,3"
  • Besonderheiten: Specialized-Pannier-Rack (20 kg),
  • Lezyne-Scheinwerfer (500 lm), Lezyne-Rückleuchte
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Foto: Josh Welz

Praxistest: So fährt sich das Specialized Tero X 4.0

Nimmt man auf dem Tero X Platz, fällt sofort die im Vergleich zu klassischen Mountainbikes ungewohnte Sitzposition auf. Die hohe Front mit dem etwas schmaleren Lenker bringt angenehm wenig Druck auf die Handgelenke, durch den langen Reach sitzt man trotzdem nicht zu unsportlich. Der Motor schiebt auch mit nur 50 Newtonmetern angenehm kräftig, erst in fiesen Steilstücken und bei niedriger Trittfrequenz fehlt es ihm etwas an Saft.

Specialized Tero X 4.0 im Test: Das perfekte E-Bike Fully für den Alltag? (19)Foto: Josh WelzIm Praxistest zeigt sich das Tero X komfortabel und unkompliziert und lässt auch im Gelände wenig Federn. Echtes Mountainbike-Feeling will aber nicht so recht aufkommen.

Das Fahrwerk glänzt trotz der simplen Hinterbaukinematik mit massigem Komfort, die Handling-Balance auf Touren und im Stadtverkehr gefällt. Biegt man ins Gelände ab, schlägt sich das Tero X ebenfalls gut. Extreme Steigungen sind solange kein Problem, bis die mäßige Motor-Power nicht mehr ausreicht. Bergab meistert das Tero X selbst mittelschwere Trails noch souverän. Die hohe Front erfordert im Gelände aber etwas Eingewöhnung. Echtes Mountainbike-Feeling oder gar agiles Handling will mit der ungewohnten Fahrposition aber nicht so richtig aufkommen. Sehr gelungen: Bergab klappert das Tero X trotz Vollausstattung mit Gepäckträger, Seitenständer und Schutzblechen so gut wie nicht. Das wirkt wertig.

EMTB-Bewertung des Specialized Tero X

Stärken

  • Toller Komfort in Alltag und Gelände
  • Sinnvoll gewählte Ausstattung
  • breiter Einsatzbereich
  • hohe Gewichtsfreigabe

Schwächen

  • schwächerer Motor, kleinerer Akku
  • wenig MTB-Feeling im Gelände
  • Gepäckträger könnte steifer sein

Specialized Tero X 4.0 im Test: Das perfekte E-Bike Fully für den Alltag? (20)Foto: EMTB Magazin / Mediengruppe KlambtDas Tero X hat seine Stärken im Alltag und vor allem beim Komfort. Dennoch lässt es auch im Gelände erstaunlich wenig Federn.

Das EMTB Fazit

Mit dem Turbo Tero X* gelingt Specialized ein schwieriger Spagat: Das E-Bike überzeugt vor allem als angenehmer Tourer, schlägt sich aber auch im Traileinsatz passabel. Die Motorleistung ist für echte Bergabenteuer etwas schwach. Ausstattung und Verarbeitung sind wertig.

Specialized Tero X 4.0 im Test: Das perfekte E-Bike Fully für den Alltag? (21)Foto: Georg GrieshaberEMTB-Redakteur Adrian Kaether.

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Specialized Tero X 4.0 im Test: Das perfekte E-Bike Fully für den Alltag? (2024)

FAQs

Wie viel wiegt ein Specialized Turbo Tero 4.0? ›

Mit einem Gewicht von 57,6 Pfund in der EQ-Konfiguration (ausgestattet mit Metallkotflügeln, Gepäckträger und Beleuchtung) ist dies kein leichtes Hardtail … aber auch nicht übermäßig schwer, wenn man den Akku mit hoher Kapazität berücksichtigt.

Wie gut ist die Fahrradmarke Specialized? ›

Mit der Herstellung von erschwinglichen, massentauglichen Mountainbikes trug Specialized nicht nur zur Verbreitung des Mountainbikings als Sportart bei. Das US-Unternehmen erlangte so auch seine Reputation als einer der Top-Hersteller im Bike-Bereich.

Welches E-Bike ist laut Stiftung Warentest das beste? ›

Mit der Gesamtnote 1,8 ist das Elektrofahrrad Kalkhoff Endeavour 5 Advance+ einer der beiden Testsieger von Stiftung Warentest.

Wie viel sollte man für ein gutes E-Bike ausgeben? ›

Ab 1500 Euro kannst du von den ersten Mittelmotoren, effizienten Akkus, erheblicher Reichweite und einer umfassenderen Ausstattung profitieren. Um von einem leistungsstarken E-Bike-Motor und Komponenten großer Marken zu profitieren, musst du jedoch mehr als 2.000 Euro investieren.

Zu welcher Klasse gehört der Specialized Turbo Tero? ›

Zu Ihrer Information: Beide Teros sind E-Bikes der Klasse 1 mit einer Tretunterstützung von bis zu 20 mph.

Was ist der Unterschied zwischen Vado und Tero? ›

Das Vado SL ist eine leichte Version des Vado und ist in 10 Versionen erhältlich. Das SL ist ein wendiges Modell und fühlt sich in der Stadt oder auf dem Weg zur Arbeit schnell an. Das Tero ist kein vollwertiges E-Mountainbike, verfügt aber über mehr Geländegängigkeit mit einer MTB-Federgabel, 29-Zoll-Geländereifen und -Rädern und einer absenkbaren Sattelstütze .

Was ist besser Scott oder Specialized? ›

Wer das sportlichere Bike sucht und keine Abstriche in der Agilität machen will, liegt bei Scott richtig. Wer mehr Wert auf Komfort und Traktion legt, ist mit dem Specialized besser bedient, wobei ein Großteil der Unterschiede durch die Reifenwahl begründet ist.

Sind Specialized-Fahrräder die besten? ›

Specialized-Bikes gehören zweifelsohne zu den besten der Branche . Mountainbikes von Specialized zählen zu den fortschrittlichsten auf dem Markt und die SL-Versionen des Herstellers weisen den Weg in eine neue Ära des E-MTBing.

Was ist die beste fully Marke? ›

Die besten MTB-Fullys laut Tests und Meinungen:
  • Platz 1: Sehr gut (1,0) Cube Stereo One77 C:68X TM 29 (Modell 2023)
  • Platz 2: Sehr gut (1,0) Canyon Neuron CF 8 (Modell 2023)
  • Platz 3: Sehr gut (1,0) Rose Ground Control 4 (Modell 2023)
  • Platz 4: Gut (1,6) Decathlon Rockrider AM 50S (Modell 2023)

Wie viel kostet ein gutes fully? ›

Als grobe Messgrößen kannst du davon ausgehen, dass ein vernünftiges Hardtail nicht viel weniger als 500,00 Euro und ein Einsteiger-Fully nicht deutlich weniger als 1.000,00 Euro kosten sollte. Fullys der Mittelklasse bewegen sich um etwa 2.000,00 Euro, während die Oberklasse bei 3.000,00 Euro beginnt.

Sind 10.000 km viel für ein E-Bike? ›

Angesichts der Faustregel, dass die minimale Lebensdauer eines guten Motors mindestens 10.000 km betragen sollte, sind 5.000 km für ein gebrauchtes E-Bike nicht sehr wenig, aber auch nicht sehr viel. Ist das Gerät in einem guten Zustand, lohnt sich der Kauf in der Regel.

Wann ist die beste Zeit zum E-Bike Kauf? ›

Billiger wird es nicht: Im Januar und Februar sind die besten Schnäppchen auf dem E-Bike-Markt zu machen, gleich mehrere 1.000 Euro kann man sparen.

Wie schwer ist das Specialized Turbo Como? ›

TECHNISCHE DATEN
MaterialAluminium
Akku-HerstellerSpecialized
Akku-Leistung (Wh)530
Akku entnehmbarja
Gewicht (kg)28
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Wie schwer ist das Specialized Turbo Vado? ›

Turbo Vado 4.0
HerstellerSpecialized
FarbeRed Tint / Silver Reflective
Modelljahr2023
MaterialAluminium
Gewicht22.5 (M)
21 more rows

Wie schwer ist das Specialized Turbo levo? ›

Wie viel wiegt der Specialized Sl 1.1 Motor? Der SL 1.1 Motor wiegt nur 1,95 kg. Das Motorgehäuse aus Magnesium ist eine von mehreren Weiterentwicklungen, die zu dem geringen Gewicht beitragen.

Wie schwer ist das Specialized? ›

Gewicht im Vergleich:

Specialized SL: 1,95 kg. Klassischer Specialized Brose: 2,98 kg. Bosch Performance CX: 2,9 kg.

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Author: Jonah Leffler

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